Praxistipp: Laserdrucker reinigen – aber richtig!

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Praxistipp: Laserdrucker reinigen – aber richtig!

5. Dezember 2017 Allgemein Drucker Druckerzubehör Service 14
Klassischer schwarz/weiß Laserdrucker – Der HP Laserjet 4000

Laserdrucker arbeiten schnell, präzise und sind kostengünstig, was anfallende Kosten pro gedruckter Seite anbelangt. Im Gegensatz zum ‚tintenstrahlenden‘ Kollegen überbrückt ein Laserdrucker lange Standzeiten, da hier keine Tinte in den Druckdüsen eintrocknen kann. Das macht den Laserdrucker äußerst zuverlässig und wartungsarm.

 

Trotzdem muss auch ein Laserdrucker nach einer gewissen Anzahl von mehreren 1000 gedruckten Seiten gereinigt werden, um weiterhin einen störungsfreien Betrieb und qualitativ hochwertige Ausdrucke zu liefern. Normaler Hausstaub, Tonerpartikel und der Papierabrieb können im Laufe der Zeit zur Verunreinigung und damit zur Betriebsstörung des Laserdruckers führen.

Erste Anzeichen dafür sind zum Beispiel:

  • Das Papier wird nicht mehr richtig eingezogen (Papierstau)
  • Die Ausdrucke sind blass, verschmiert und/oder haben Schlieren oder Flecken
  • Der Lüfter/Ventilator des Druckers ist lauter geworden

 

Eine Druckerreinigung kann dem Abhilfe verschaffen und das ist gar nicht mal so kompliziert. Eine ordentliche Druckerreinigung nimmt in etwa nur eine halbe bis eine Stunde Zeit in Anspruch. Diese kleine Schritt-für-Schritt Anleitung gibt dazu eine gute Hilfestellung.

(!) Bitte beachten: Wir arbeiten an einem komplexeren elektromechanischen Gerät. Das bedeutet Vorsicht beim Hantieren mit Reinigungsflüssigkeiten und metallischen Gegenständen. Im Drucker befinden sich mechanische Bauteile, die leicht beschädigt werden können!

 

Was man für die Laserdrucker-Reinigung bereithalten sollte:

  • 2-3 saubere, weiche und fusselfreie Tücher/Lappen
  • ein paar Wattestäbchen
  • einen Handstaubsauger (oder normaler Staubsauger mit Düsenaufsatz)
  • Isopropanol (aus der Apotheke; wahlweise tut’s auch Spiritus)

 

1. Drucker ausschalten und Stromkabel vom Netz trennen

War der Drucker gerade noch in Betrieb, warten Sie ca. eine halbe Stunde, bis sich die Heizeinheit (Fixiereinheit) abgekühlt hat, um ein Verbrennungsrisiko zu vermeiden (die Fixiereinheit bei Laserdruckern arbeitet bei ca. 200° Celsius, um den Toner auf dem Papier zu fixieren).

 

2. Verbrauchsmaterial und entnehmbare Bauteile aus dem Drucker entfernen

  • Papierfächer
  • Tonerkassette(n)
  • Duplex-Einheit, falls vorhanden
  • Bildtrommel, falls nicht schon als Kompaktbauweise an der Tonerkassette enthalten
  • Transfereinheit (beim Farblaserdrucker)
  • Heizeinheit, falls nicht fest im Laserdrucker verbaut*
  • Resttoner-Behälter, falls vorhanden

Direkt bei der Entnahme können diese Teile alle schon einmal grob abgesaugt werden (Staubsauger auf niedgrige Stufe stellen). Aber Vorsicht bei der Bildtrommel bzw. Tonerkassette! Berühren Sie auf keinen Fall mit der Saugdüse oder sonstigen harten Gegenständen die Bildtrommel der Belichtungseinheit! Diese glänzende Walze mit glatter Oberfläche darf auf keinen Fall beschädigt werden, da sich das sofort auf die Qualität des Ausdrucks niederschlägt. Das ist irreparabel und muss durch neues Druckerzubehör ersetzt werden. Allenfalls sollten Sie hier nur ein trockenes, weiches, fusselfreies Staubtuch verwenden!

 

3. Reinigung des Druckerinnenlebens

Da wir nun allen Bauteile entfernt haben, haben wir einen guten Einblick in den Papierpfad des Druckers. Staub und Tonerreste saugen wir nun grob mit dem Sauger auf niedriger Saugstufe ab. Eine längliche Saugdüse hilft dabei, auch in schwierige Ecken zu kommen. Da wir schon dabei sind, saugen wir auch die Papierausgabe ab, sowie den Lüftungsschlitz vor dem Lüfter (ein arg verschmutzter Lüfter führt zu höherem Geräuschpegel. Sollte der Lüfter zu sehr verdreckt sein, hilft nur ein Ausbau und separates Reinigen bzw. der Austausch).

Nun reinigen wir das Innenleben mit einem sauberen, fusselfreien Lappen. Für hartnäckige Verschmutzungen empfehle ich etwas Isopropanol bzw. Spiritus auf den Lappen zu geben. In schwer zugängliche Stellen kommt man gut mit einem Wattestäbchen.

Gummiwalzen, Papier-Einzugsrollen und Separationspads müssen sauber, staub- und fettfrei sein. Diese Bauteile sind entscheidend für den Papiertransport im Laserdrucker und sollten unbedingt beachtet werden! (Papier-Einzugsrollen und Separationspads bestehen aus weicherem Gummimaterial. Manche Einzugsrollen lassen sich auch wechseln. Informationen darüber, ob Sie über ein Modell verfügen, bei dem Einzugsrollen getauscht werden können, finden Sie im Handbuch des Herstellers.)

 

4. Reinigung der Papierfächer

Ist das Innenleben soweit, wenden wir uns den Papierfächern zu. Diese werden nun auch alle mit dem Lappen gereinigt. Besonders hier auch wieder auf die Einzugsrolle bzw. das Separationspad achten.

 

*5. Reinigen der Heizeinheit

Nachdem der Laserdrucker abgekühlt ist, entnimmt man die Heizeinheit. Dazu löst man zuerst die Arretierungen. (Nicht alle Laserdrucker verfügen über eine leicht zu entnehmende Heizeinheit. In einigen Geräten ist die Heizeinheit fest verbaut. Hier erfordert es u. U. etwas technisches Verständnis und handwerkliches Geschick, um die Heizeinheit aus dem Laserdrucker auszubauen.)

Heizeinheit

Groben Schmutz saugt man vorsichtig mit dem Staubsauger ab. Kontrollieren Sie nun die Oberflächen der Heizrolle und der Andruckwalze. Leichte Verschmutzungen können mit einem weichen Tuch entfernt werden. Beschädigen Sie auf keinen Fall die Oberflächen! Wie bei der Bildtrommel können physische Schäden an diesem Bauteil nicht repariert werden – und eine neue Heizheinheit ist teuer!

 

6. Resttoner-Behälter

Ist dieser noch nicht voll, kann er weiterverwendet werden. Haben Sie einen neuen Resttonerbehälter aus dem Fachhandel erworben, wechseln Sie diesen. (Hauptsächlich Farblaserdrucker verfügen über einen Resttoner-Behälter. Bei gängigen s/w Laserdruckern wird der Resttoner in der Tonerkassette aufgefangen und zusammen mit der Tonerkassette entsorgt.)

 

7. Zusammenbau und Testausdrucke

Zum Schluss bauen wir wieder alles zusammen und überzeugen uns nach dem korrekten Sitz aller Bauteile. Erst jetzt legen wir Druckpapier ein, fahren den Drucker hoch und machen einige Testausdrucke, um evtl. letzte Staubkörnchen aus dem Papierpfad zu befördern. (Viele Laserdrucker-Modelle bieten die Möglichkeit zum Ausdruck einer Reinigungsseite. Falls möglich, sollte man das abschließend ebenfalls durchführen.)

 

Was tun, wenn die Druckqualität trotz Druckerreinigung unverändert bleibt?

Sollte sich trotz einer gründlichen Reinigung des Laserdruckers die Druckqualität nicht oder allenfalls nur leicht verbessert haben, liegt das vermutlich daran, dass die Bildtrommel (oder Tonerkassette), die Heizeinheit oder die Transfer-Einheit schadhaft ist. Hier hilft letztlich nur ein Austausch des betreffenden Druckerzubehörs. Ein Fachmann kann Ihnen sagen, welches Druckerzubehör defekt ist und ausgetauscht werden muss.

Tipp: Viele Laserdrucker bieten die Möglichkeit zum Ausdruck einer sog. „Verbrauchs-Statusseite“. Ein erster Blick auf die Statusseite kann Ihnen bereits vorab sagen, welches Druckerverbrauchsmaterial am Ende seiner Kapazität angelangt ist. Eine Bildtrommel (bzw. Tonerkassette) mit nur noch 5% Restkapazität ist meist schon der Grund für qualitativ schlechte Druckergebnisse.

 

 

14 Antworten

  1. Richard van Omster sagt:

    Gut zu wissen, wie ich meinen Laserdrucker am besten reinigen kann. Bei meinem Drucker läuft manchmal Tinte aus und die Farben sind nicht mehr schön und leuchtend. Ich werde die Anweisungen befolgen, um die besten Ergebnisse zu erzielen.

  2. Kai sagt:

    Hallo – die Trommel der Tonerkartuschen soll man nicht berühren (also auch nicht „reinigen“). Es muss eine dünne gleichmäßige Tonerschicht zu sehen sein. Aber was kann / muss man tun, wenn man sie doch abgewischt hat? Ist da noch was zu retten?

    • ITniederrhein sagt:

      Hallo Kai,
      die OPC (Organic Photo Conductor) der Tonerkartusche ist normalerweise immer etwas mit Toner bedeckt. Das ist normal und nicht schlimm. Wenn die Walze sich dreht, wird der überschüssige Toner abgerakelt und für jeden Druckauftrag neu beschichtet. Das regelt die Kartusche quasi selbst. Wenn du sie abgewischt hast und die Oberfläche nicht beschädigt wurde, hat das keine Auswirkungen auf künftige Ausdrucke. Also alles gut – Tonerkartusche einfach wieder einsetzen und drucken 😉

      Es sei denn, es befinden sich hartnäckige Verschmutzungen auf der Oberfläche, die nicht abgerakelt werden – diese sollten mit einem weichen Tuch beseitigt werden. Funktioniert das nicht, ist die Kartusche nicht mehr zu retten und sollte durch eine neue ersetzt werden.

      Zu erwähnen sei noch: Lichteinstrahlung kann die empfindliche Halbleiterschicht der OPC zerstören, daher sollte man eine Bildtrommel/ein OPC-Band nie allzu lange direktem Licht aussetzen.

      • Kai sagt:

        – danke für die ausführliche Antwort! Dann muss ich mal sehen, woran es noch liegen kann, dass der Farbdruck so gräßlich aussieht. Wenn ich dann meine alte Kartusche (…“fast leer“…) wieder einlege, ist der Druck wesentlich besser. Mit der neuen, vollen sieht es aus, als ob diese Farbe (cyan) völlig fehlt – seltsam…

      • Kai sagt:

        … seltsam : hier werden nicht alle Antworten veröffentlicht, deshalb versuche ich es noch einmal: da ist etwas durcheinander gekommen: „die OPC der Tonerkartusche“ gibt es nicht. Die OPC ist die Bildtrommel (oder Bildtrommeleinheit). An der Tonerkartusche befindet sich auch ein (dünnere) Walze, das ist keine OPC. In meiner Frage meinte ich diese Walze (oder Trommel, Rolle) an der Tonerkartusche. Diese soll man nicht berühren (also auch nicht säubern!!!), das hab ich aber leider versehentlich getan und ich wollte einfach nur wissen, ob man nun etwas retten kann oder gleich eine neue Tonerkartusche nehmen muss.

        • ITniederrhein sagt:

          Hallo Kai,
          sorry, ich schau hier nur sporadisch rein, ist ja auch kein Forum 😉
          Aber kurz zu deiner Nachricht: Ich denke, hier ist tatsächlich nichts mehr zu machen. Evtl. muss eine neue Kartusche her. Ist aber schwierig, das auf Entfernung zu beurteilen. Kein Plan, was du für einen Toner hast (Hersteller, Typ, original oder kompatibel…). Hört sich jedenfalls so an, als ob die Statikrolle nicht mehr ordnungsgemäß arbeitet – also vermutlich die Rolle, die du gereinigt hast – und die OPC (ob an Tonerkartusche integriert oder separat als Druckerzubehör verbaut) nicht richtig beschichtet wird… Vielleicht mal einige Durchläufe der autom. Druckwerkreinigungen durchlaufen lassen, anschließend einige Blätter der entsprechenden Farbe drucken. Kann sein, dass sich die statische Aufladung „wieder fängt“ und die Rolle wieder ordentlich beschichtet wird… Mehr kann ich dir dazu leider nicht sagen. Grüße

  3. Thomas sagt:

    Nicht vergessen, den Drucker auszuschalten. Das kann ansonsten unschön werden…

  4. Martin sagt:

    Danke für die Tipps. Die regelmäßige Wartung ist wichtig und sollte eingeplant werden, dadurch können Reparaturen gespart werden…

  5. Danke für die Tipps zur Laserdruckerreinigung. Wir nutzen einen Laserdrucker im Büro seit einigen Jahren und es funktioniert ganz gut. Hoffentlich kommt es nicht dazu, aber der Drucker muss mögliches repariert werden. Falls das so ist, werden wir ihn reparieren lassen.

  6. Nora sagt:

    Gut zu wissen, dass man einen Drucker mit Wattestäbchen reinigen kann. Das ist definitiv ein guter Tipp! Seit einiger Zeit funktioniert mein Drucker nicht mehr so gut. Vielleicht eine Reinigung wird dabei helfen. Danke für deine Tipps!

  7. Florian sagt:

    Gut zu wissen, dass man Einzugsrollen wechseln kann. Mein Laserdrucker funktioniert nicht mehr so gut. Ich habe die Gummiwalzen und Einzugsrollen gereinigt und bemerkt, dass einige Teile beschädigt sind. Ich werde definitiv neue Rollen bestellen! Danke für den Beitrag!

  8. Die richtige Wartung der Drucker und Plotter ist meiner Meinung nach vor allem im Betrieb regelmäßig einzuplanen. In unserem Ingenieurbüro kommt es bei den großen Formaten auf eine ausgezeichnete Qualität des Plotters auch im Millimeter Bereich an. Daher lassen wir immer die Hälfte der Geräte regelmäßig warten, aufbereiten und reparieren um die Arbeiten nicht unterbrechen zu müssen. Sind diese wieder da, geht die andere Hälfte raus. Wie Sie anführen, ist die Reinigung und Wartung für das Druckergebnis hinsichtlich der Qualität maßgeblich.

  9. Vor allem haben wir im Büro oft Probleme mit den Laserdruckern. Meist sind die Ausdrucke nur blass oder weisen Flecken auf. Nachdem wir diese beim Drucker Service abgegeben und repariert wieder bekamen, wurde uns mitgeteilt das die Probleme vermutlich durch den hohen Betrieb zustande kamen. Eine einfache Reinigung, wie Sie es bereits vorschlagen, würde bereits Abhilfe schaffen. Vielen Dank für Ihren Beitrag.

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